Das Klimaproblem gemeinsam angehen

Wir reduzieren Emissionen, speichern CO2 und produzieren Wasserstoff. Damit unterstützen wir, die Gas- und Ölindustrie, die Transformation der Wirtschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit. Und tragen zur Lösung des Klimaproblems bei.

Teilen
Wintershall Dea Positionspapier Das Klimaproblem gemeinsam angehen
Wintershall Dea Positionspapier Das Klimaproblem gemeinsam angehen
Foto
Wintershall Dea/Frank Schinski

Die Klimakonferenz COP 28 findet in Dubai statt. Dort dürfte eine vielversprechende Technologie in den Fokus rücken, von der sich Klimaschützer viel versprechen: Carbon Capture and Storage (CCS). Dabei wird Kohlendioxid an der Quelle – etwa in einem Industriebetrieb – aufgefangen, abtransportiert und sicher gespeichert.

Auf den ersten Blick scheint es, als sei die Öl- und Gasindustrie nur Teil des Klimaproblems – sie ist aber auch ein Teil der Lösung. Wenn Gas statt Kohle genutzt wird, reduzieren sich die CO2-Emissionen sofort - um fast die Hälfte. Bereits heute verringern wir weltweit die Umweltauswirkungen unserer Tätigkeit, indem wir unsere Methan- Emissionen drastisch senken. Außerdem helfen wir mit Technologien wie CO2-Speicherung und H2-Produktion anderen Branchen bei ihrer Dekarbonisierung und wollen mit unserem Know-how für mehr Nachhaltigkeit im Energiesystem der Zukunft sorgen. Kurz gesagt: Die Ölund Gasindustrie kann, muss und wird Teil der Lösung des Klimaproblems sein.

Klima schützen, Wohlstand erhalten

Kurzfristig tragen wir zu einem lebenswichtigen Spagat zentral bei: einerseits das Klima zu schützen, andererseits den Wohlstand zu erhalten – ohne den es keine gesellschaftliche Akzeptanz für Klimaschutzmaßnahmen geben wird. Darum muss die Transformation der Wirtschaft und des Energiesystems kontinuierlich erfolgen. Ottmar Edenhofer vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung in Deutschland sagt: „Wir werden mit der Ölindustrie noch lange leben müssen.“ Es brauche die Finanzkraft und die Hightech der Branche, um das Klima zu retten.

Wenn wir diesen Weg gehen wollen, wird Erdgas mittelfristig im globalen Energiemix noch eine wichtige Rolle spielen – was auch alle Prognosen vorhersagen. Bei Wintershall Dea unternehmen wir heute schon einiges, um diese Übergangslösung so klimafreundlich wie möglich zu gestalten. Wir fördern Erdgas, dessen CO2- Fußabdruck im Vergleich zu Kohle gering ist und das dadurch zum idealen Partner der Erneuerbaren wird. Und wir arbeiten daran, die Methanintensität unserer Förderung bis 2025 auf unter 0,1 Prozent zu senken – als Teil unserer Anstrengungen, bis 2030 „Netto Null“ für Scope 1 und 2 zu erreichen. 2021 hat Wintershall Dea darum eine globale LDAR-Kampagne (leak detection and repair) gestartet, um die Emissionen weiter zu reduzieren.

Unvermeidbares CO2 speichern

Doch trotz aller Bemühungen zur Vermeidung von Treibhausgasemissionen gilt: Auch in Zukunft werden manche industriellen Prozesse Treibhausgase produzieren. Darum brauchen wir parallel zur Effizienzsteigerung und Dekarbonisierung die CO2-Speicherung. Das wird auch vom Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) befürwortet: In nur drei von mehr als 400 IPCC-Szenarien wird das 1,5-Grad-Ziel bis 2050 erreicht – und in zwei dieser drei Erfolgsszenarien ist CO2-Speicherung essentiell dafür. Das zeigt eindrucksvoll, wie zentral es für den Klimaschutz ist. Kohlendioxid abzuscheiden und zu speichern.

Die gute Nachricht lautet: Die CCS-Technologie ist startklar – sogar in großem Maßstab. Die Öl- und Gasindustrie verfügt über das nötige Kapital für Investitionen. Und sie hat das geologische Wissen für eine sichere CO2-Speicherung unter dem Meer.

CCS- und H2-Pilotprojekte bei Wintershall Dea

Wintershall Dea ist an fünf CO2-Speicherlizenzen in der norwegischen, dänischen und britischen Nordsee beteiligt. Im März diesen Jahres haben wir im Rahmen des Projektes Greensand erstmals die gesamte CCS-Wertschöpfungskette (Abscheidung, Transport und Speicherung) grenzüberschreitend umgesetzt: Kohlendioxid aus einem Industriebetrieb in Belgien wurde nach Dänemark transportiert, dort verschifft und dann in einem ausgeförderten Ölfeld unter der dänischen Nordsee sicher gespeichert.

Zudem planen wir in Wilhelmshaven das Projekt „BlueHyNow“. In einer hochmodernen Anlage sollen pro Stunde mehr als 200.000 Kubikmeter Wasserstoff aus Erdgas gewonnen werden. Das anfallende Kohlendioxid soll aufgefangen und gespeichert werden. Auf absehbare Zeit wird es nicht genügend „grünen“ Wasserstoff aus erneuerbaren Energien geben. Darum ist kohlenstoffarmer Wasserstoff aus Erdgas zentral, um einen Wasserstoffmarkt aufzubauen.

Wer, wenn nicht Deutschland, Norwegen und Dänemark, könnten hier mit gutem Beispiel für die Welt vorangehen? Wir sind bereit, der CO2-Speicherung zum Durchbruch zu verhelfen. Dafür brauchen wir aber die passenden gesetzlichen Rahmenbedingungen. Der CO2-Transport von Belgien nach Dänemark ist dank eines bilateralen Abkommens möglich, das die beiden Länder im vergangenen Jahr geschlossen hatten. Nun müssen auch Staaten wie Deutschland endlich den Einsatz von CCS ermöglichen.