Erdöl: kostbar, kraftvoll, unentbehrlich

Erdöl wird noch viele Jahre ein Grundstoff unseres Alltags sein. Als Kraftstoff oder Heizmittel langfristig zu kostbar, ist es vor allem in der chemischen Industrie unentbehrlich.

Smartphone, Laptop, Kosmetika, Möbel und sogar Herzklappen – Erdöl ist aus unserem Leben nicht wegzudenken.

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Wintershall Dea Why Crude Oil
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Wintershall Dea

Das Wirtschaftswachstum wäre ohne Erdöl nicht möglich gewesen. Erdöl war und ist der Treibstoff für Fortschritt und Wohlstand. Der weltweite Verbrauch liegt aktuell bei rund 90 Millionen Barrel pro Tag. Und das Erdölzeitalter steht längst nicht vor dem Ende. Doch in Zeiten des Klimawandels muss der kostbare Rohstoff sinnvoll genutzt werden. Statt ihn im Heizkeller oder in Kraftwerken zu verbrennen, sollte er dort verwendet werden, wo es keine Alternativen für ihn gibt: In der chemischen Industrie etwa ist Erdöl ein unentbehrlicher Grundstoff. Fest steht: Die Ölreserven sind zwar endlich, sie können aber dank technischer Neuerungen immer besser erschlossen werden. Dadurch wird Erdöl noch viele Jahrzehnte wirtschaftlich gefördert werden können.

grafik-erdöl-energieträger
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Erdöl wird noch lange als Energieträger gebraucht

Um den Klimawandel aufzuhalten, muss die Versorgung langfristig auf erneuerbare Energien umgestellt werden. Diese aber werden den Bedarf noch längere Zeit nicht decken können. Im Strom- und Wärmemarkt kann klimaverträgliches Erdgas einspringen. Doch es gibt Anwendungen, bei denen nur Erdöl die benötigte Energie liefern kann. So bleibt im Verkehrssektor Öl auf lange Sicht der wichtigste Energieträger – besonders im Schwerverkehr, wo große Lasten über weite Strecken bewegt werden müssen. Das können nur kraftvolle, ölbasierte Treibstoffe mit hohen Reichweiten leisten, nämlich Diesel, Benzin, Kerosin und Schweröl. An CO2-ärmeren Alternativen wird zwar gearbeitet. Aber gerade die vieldiskutierte Elektromobilität könnte schnell an ihre Grenzen stoßen. Die Leitungsnetze könnten die enormen zusätzlichen Strommengen nicht aufnehmen, die für eine Elektrifizierung des Verkehrs gebraucht würden. Öl dagegen lässt sich flexibel transportieren: in Pipelines, auf Schiene und Straße oder per Schiff.

Erdöl ist die Basis unseres Alltags

Erdöl dient heute hauptsächlich als Treib- und Brennstoff. Doch auch als chemischer Ausgangsstoff ist Erdöl unentbehrlich. Es ist der Grundstein des modernen Lebens und steckt in nahezu allen Produkten, die uns umgeben – vom Smartphone über Teile im Fahrzeug bis zum Windrad. Fast 90 Prozent der Chemieprodukte haben Erdöl als Grundstoff, allen voran Kunststoffe. So ist Polyethylen die Basis für Handygehäuse, Frischhaltefolie oder Getränkeflaschen. Aus dem transparenten Polycarbonat werden zum Beispiel CDs, DVDs und Blue-Rays gefertigt. Erdöl kann aber nicht nur Kunststoff: Auch bei der Herstellung von Aspirin und anderen Medikamenten, von Kosmetika, Düngemitteln, Lacken und Farben ist Erdöl ein Grundstoff, für den es keine geeigneten Alternativen gibt. Je weniger Öl zur Wärme- und Stromerzeugung verbrannt wird, desto mehr steht für die Produktion wichtiger Materialien und Stoffe zur Verfügung. Denn aktuell werden nur 6 bis 7 Prozent der weltweiten Ölproduktion für die chemische Industrie genutzt.

Wintershall Dea Why Crude Oil
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Die Ölvorkommen sind noch lange nicht ausgeschöpft

Die in der Tiefe lagernden Erdölmengen sind endlich. Trotzdem haben die nachgewiesenen, als förderbar geltenden Reserven stetig zugenommen. Wurden sie im Jahr 1980 auf 683 Milliarden Barrel geschätzt, wird heute von rund 1.700 Milliarden Barrel ausgegangen. Hierfür gibt es verschiedene Gründe. Beispielsweise werden die Explorationsverfahren immer besser, sodass mehr Lagerstätten entdeckt werden. Auch sinken dank innovativer Technik die Förderkosten. Dadurch können Vorkommen erschlossen werden, die früher unwirtschaftlich gewesen wären, darunter kleinere und unkonventionelle Vorkommen. Ein weiterer Grund ist die immer effizientere Ausschöpfung. So setzt Wintershall Dea spezielle Verfahren wie die Dampffluttechnik ein, um den Entölungsgrad von Lagerstätten zu steigern. All diese Verbesserungen führen dazu, dass die Reichweite der Reserven auch auf absehbare Zeit nicht abnehmen dürfte. Fest steht: Ein Ende der wirtschaftlichen Ölförderung ist noch nicht in Sicht.