Vier Thesen für eine saubere Energieversorgung

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Pipelines für den Erdgastransport Wintershall Dea
Pipelines für den Erdgastransport Wintershall Dea
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Wintershall Dea/Thomas Rosenthal

Wir brauchen mehr Energie mit weniger Emissionen – und das zu bezahlbaren Preisen. Das alles gleichzeitig im Blick zu behalten, noch dazu in Zeiten einer globalen Pandemie, ist eine der größten politischen Herausforderungen unserer Zeit.

2021 stehen wichtige Entscheidungen an, die unsere energiepolitische Linie langfristig festlegen werden: die Ausgestaltung des Europäischen Green Deals sowie die Umsetzung der Strategien für Wasserstoff, Sektorenintegration und Methanemissionen. Auch die Gasbranche ist gefordert: Europa hat sich für eine Umgestaltung der Wirtschaft entschieden. Das heißt, dass sich unsere Branche verändern muss – und wird. Business as usual darf es nicht geben. Die Zukunft der Energie ist klima­freundlich, sicher und bezahlbar.

Doch wie können wir das Spannungsfeld zwischen Klimaschutz, Energiesicherheit und Bezahlbarkeit auflösen? Was erwartet die Gesellschaft von der Politik? Und was erwartet die Branche? Dazu hat Wintershall Dea vier Thesen aufgestellt.

#1: Wir brauchen mehr Gas im Energiemix – nicht weniger!

Die Erneuerbaren allein werden den steigenden Energiebedarf auf abseh­bare Zeit nicht decken. Atom- und Kohleausstieg vergrößern das Problem. An einem cleveren Energie­mix führt daher kein Weg vorbei. Erdgas bietet sich in allen Sektoren als perfekter Partner an: im Wärme- und Strommarkt, im Industrie- und im Verkehrssektor. Erdgas rechnet sich für Bürgerinnen und Bürger: Es wird subventionsfrei produziert und ist günstig am Markt zu haben. Der Einsatz von Gas ist sozialverträglich. Und es rechnet sich auch fürs Klima: Würde man beispielsweise alle veralteten Heizungen in Deutschland gegen effiziente Gasheizungen austauschen, ließen sich jährlich mindestens 30 Millionen Tonnen CO2 einsparen. Das ist fast doppelt so viel wie Berlin 2020 emittiert hat.

#2: Wir müssen jetzt einen Wasserstoffmarkt aufbauen!

Märkte entstehen nicht von alleine. Sie müssen aufgebaut und organisiert werden. Wasserstoff hat das Potenzial, die Energiewende auf Spur zu bringen. Damit das gelingt, muss die Politik jetzt den schnellen Aufbau eines stabilen Marktes voranbringen. Entscheidend ist dabei nicht, wie der Wasserstoff gewonnen wird. Entscheidend ist, dass er ­klimaneutral produziert wird. Und dass er dort ankommt, wo er gebraucht wird. Wasserstoff aus Erneuerbaren steht aktuell weder wettbewerbsfähig noch in ausreichenden Mengen zur Verfügung. Vielleicht wird er auch deshalb als Champagner der Energiewende bezeichnet. Denn Champagner ist vieles – nur nicht für alle bezahlbar. Ganz anders sauberer Wasserstoff aus ­Erdgas: Er ist bald zuverlässig verfügbar und sicher für alle bezahlbar.

#3: Damit Erdgas und Wasserstoff volle Leistung bringen können, müssen die politischen Rahmenbedingungen stimmen!

Ob Erdgas oder Wasserstoff – die Politik muss jetzt die richtigen Weichen stellen. Ein CO2-Preis allein reicht längst nicht aus. Auf dem Weg ins Grüne brauchen wir einen ausgewogenen Mix an Maßnahmen und Quellen. Wir brauchen eine technologie­offene Energiepolitik, die keine Potenziale voreilig ausschließt. Wir brauchen Planungssicherheit, damit die Industrie endlich dringende Großprojekte – etwa die Umrüstung großer Stahlwerke auf den Betrieb mit sauberem Wasserstoff – auf den Weg bringen kann. Und wir brauchen Sicherheit bei Investitionen.

#4: Unilateral strategic decisions endanger Germany and Europe as industrial locations!

Industry must become greener and reduce its emissions. That goes without saying. Gas is a vital component of that: The amount of industrial electricity generated from natural gas has almost doubled in the last ten years. It now accounts for 50 percent. Natural gas is and will remain the backbone of industry. The energy transition can only succeed if it takes into account the triad of security of supply, competitiveness (of industry) and social acceptance (for private households).

Our society faces a great challenge. Wintershall Dea is part of the solution. We have the mission and the technological expertise to help protect the climate with clean energy. We are committed to Europe’s climate targets and have presented an ambitious programme so that we can produce even more cleanly in the future. We will reduce our methane intensity to 0.1 percent by 2025. Our entire upstream activities are to be climate-neutral by 2030. Our next step will be to also reduce emissions from combustion of our products by using hydrogen and through CCS (carbon capture and storage).

Our appeal to policymakers is therefore: Create an energy market that has a viable future and is socially responsible. And rely on Wintershall Dea to make a contribution to that!