Nord Stream: 400 Milliarden Kubikmeter Erdgas nach Europa transportiert
Die Ostseepipeline Nord Stream versorgt Europa seit rund zehn Jahren mit Erdgas. Nun hat die Pipeline einen wichtigen Meilenstein erreicht: 400 Milliarden Kubikmeter Erdgas sind durch die Pipeline geflossen, seit der erste Strang im November 2011 in Betrieb genommen worden ist.
„Nord Stream trägt zu einer sicheren, zuverlässigen und energieeffizienten Energieversorgung in Deutschland und Europa bei. Die Pipeline transportiert Erdgas auf kürzestem Weg von den Gasfeldern im Norden Russlands nach Europa und sorgt dafür, dass Industrie, Privathaushalte und öffentliche Einrichtungen die Energie und Wärme erhalten, die sie brauchen“, so Thilo Wieland, Vorstandsmitglied von Wintershall Dea, zuständig für Russland, Lateinamerika und Gastransport. Europas führendes unabhängiges Gas- und Ölunternehmen mit Sitz in Kassel und Hamburg ist mit 15,5 Prozent an der Betreibergesellschaft Nord Stream AG beteiligt.
Die Ostseepipeline ist ein wichtiger Baustein für die Diversifizierung der Lieferrouten und bietet damit einen entscheidenden Beitrag zur Versorgungssicherheit in Europa. Durch die rapide zurückgehende Eigenproduktion von Erdgas in Europa und den aus dem deutschen Ausstieg aus der Kernenergie und Kohle resultierenden zusätzlichen Erdgasbedarf ist eine Versorgungslücke entstanden, die unter anderem die kontinuierliche und stabile Lieferung von Erdgas über Nord Stream schließt. Und der Bedarf wird größer: Seit 2014 ist der Energieverbrauch in Europa stetig gestiegen. Allein in Deutschland sind 2019 rund 99 Milliarden Kubikmeter Erdgas verbraucht worden. In Europa waren dies rund 554 Milliarden. Mit der Menge, die Nord Stream seit 2011 nach Europa transportiert hat, könnten europäische Verbraucher fast neun Monate lang versorgt werden.
„Erdgas ist nicht nur eine der wichtigsten Energiequellen für alle Bereiche des Lebens, sie ist auch eine der saubersten. Und sie hat Zukunft! Europa hat sich ambitionierte Klimaziele gesetzt. Um diese zu erreichen, braucht es Erdgas. Es ist verlässlich, es ist kostengünstig und als Quelle zur Herstellung von Wasserstoff als Zukunftsenergie ein wichtiges Standbein für die Energiewende“, so Mario Mehren, Vorstandsvorsitzender von Wintershall Dea.
Seit der Inbetriebnahme des zweiten Strangs von Nord Stream im Oktober 2012 wurde die Auslastung der beiden Pipeline-Stränge stetig gesteigert. Insgesamt umfasst die jährliche Design-Kapazität der Ostsee-Pipeline 55 Milliarden Kubikmeter Erdgas. Damit können rund 26 Millionen Haushalte in Europa ein Jahr lang mit Erdgas versorgt werden.
Auf 1.224 Kilometer Länge und über zwei parallele Röhren verbindet die Ostseepipeline Nord Stream die Gasreserven der sibirischen Felder Juschno-Russkoje und Bowanenkowskoje direkt mit Deutschland. Startpunkt der Pipeline in Russland ist die Stadt Wyborg. In Deutschland kommt das Erdgas über die Nord Stream in Lubmin bei Greifswald an. Von dort aus wird das Erdgas in weitere europäische Staaten weitergeleitet. Die Anbindungsleitungen OPAL (Ostsee-Pipeline-Anbindungsleitung) und NEL (Nordeuropäische Erdgasleitung) verbinden die Nord Stream mit dem bestehenden europäischen Erdgasleitungssystem. Während die 472 Kilometer lange OPAL vom Anlandepunkt der Nord Stream in Lubmin bei Greifswald Richtung Süden bis in die Tschechische Republik nahe Brandov verläuft, führt die 441 Kilometer lange Leitungstrasse der NEL von Mecklenburg-Vorpommern bis nach Niedersachsen.
Betrieben wird die Ostseepipeline von der Nord Stream AG, einem internationalen Konsortium, das zur Planung, zum Bau und zum Betrieb der Nord Stream-Pipeline gegründet wurde. Neben Wintershall Dea, sind vier weitere Anteilseigner am Projekt beteiligt, darunter Gazprom international projects LLC (eine Tochtergesellschaft der PAO Gazprom, 51 Prozent), PEG Infrastruktur AG (eine PEGI/E.ON-Tochtergesellschaft, 15, 5 Prozent), N.V. Nederlandse Gasunie (9 Prozent) und ENGIE (9 Prozent).
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