Mit Gas zur europäischen CO2-Neutralität
Energie ist die wichtigste treibende Kraft der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung der Menschheit. Sie ist Teil des Alltags, ob in der Industrie oder im Privathaushalt. Für eine nachhaltige, klimagerechte Entwicklung im 21. Jahrhundert ist es entscheidend, dass der CO2-Fußabdruck des Energiesektors minimiert wird. Es ist daher ein notwendiger Schritt in Richtung globaler CO2-Neutralität, dass sich die EU das ehrgeizige Ziel gesetzt hat, bis 2050 der erste klimaneutrale Kontinent zu werden.
„Auf dem Weg zur Dekarbonisierung der Wirtschaft braucht es einen guten und ausgewogenen Mix an Energiequellen und Technologien, die schnell einsetzbar und sozial verträglich sind. Das heißt konkret: sauberen Strom und saubere Gase sowie grundsätzlich einen technologieoffenen Ansatz. Gas kann und muss ein entscheidender Bestandteil der Energiewende sein – heute in Form von Erdgas und zukünftig dekarbonisiert in Form von Wasserstoff“, so Thilo Wieland, Vorstandsmitglied von Wintershall Dea, verantwortlich für Russland, Lateinamerika und das Transportgeschäft. „Mit Gas können Emissionen jetzt schnell und kosteneffizient reduziert werden – indem Kohle als Energieträger durch Gas ersetzt wird. Ein Gaskraftwerk emittiert bis zu 65% weniger Emissionen als ein Kohlekraftwerk. Und Gas reduziert die finanzielle Belastung für Industrie und Haushalte.“
Studienergebnisse
Welche Herausforderungen mit der Energiewende einhergehen und welchen Beitrag Erdgas zur Lösung leisten kann, darauf verweist die aktuelle Studie „The Road to Climate Neutrality“ des dänischen Beratungsunternehmens INCENTIVE, die im Auftrag von Wintershall Dea durchgeführt und am 29. Juni 2021 bei einem energiewirtschaftlichen Event in der Deutsch-Dänischen Handelskammer in Kopenhagen vorgestellt worden ist. Unter Berücksichtigung aktueller Analysen etwa der Internationalen Energie Agentur (IEA) und von Aurora Energy Research hebt die INCENTIVE-Analyse drei wesentliche Erkenntnisse hervor:
(1) In vielen Sektoren wird zur Erreichung langfristiger Klimaneutralität auf Elektrizität und Wasserstoff abgestellt. Bis diese Technologien weit genug entwickelt sind, bietet der Einsatz von Erdgas eine schnelle Lösung zur Vermeidung von Emissionen. Denn der Wechsel von Kohle auf Erdgas bei der Stromerzeugung könnte CO2-Emissionen kurzfristig senken und damit den Weg in eine klimaneutrale Zukunft ebnen und beschleunigen.
(2) Der Ausstieg aus der Kohleverstromung ist in vielen EU-Ländern beschlossene Sache. Allerdings schreitet dieser langsamer voran, als es zur beabsichtigen Senkung des CO2-Ausstosses notwendig wäre. Zur Unterstützung eines schnelleren Kohleausstiegs kann eine Verschärfung des Emissionshandels und ein dadurch höherer CO2-Preis entscheidende Anreize schaffen. So würde die Nutzung von Gaskraftwerken wesentlich attraktiver werden und die Nutzung von Kohlekraftwerken nicht unnötig verlängert. Auf diese Weise könnten in Europa bis zu 147 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden.
(3) Die Industrie ist für ein Drittel des gesamten Energieverbrauchs in der EU verantwortlich. Erneuerbare Energien wie Windkraft und Solarenergie können dies nicht allein stemmen: gerade kalte Dunkelflauten – Phasen, in denen es kalt ist, kein Wind weht und die Sonne nicht scheint – zeigen, dass eine sichere Versorgung nur mit Unterstützung flexibler Energieproduktion realisiert werden kann, die unabhängig vom Wetter funktioniert. Das geht vor allem mit Gaskraftwerken, die perspektivisch zunehmende Wasserstoffanteile nutzen. Damit dies funktioniert, braucht es Anreize für den Bau weiterer Gaskraftwerke – und zugleich durch technologieoffene Förderung den Aufbau eines liquiden europäischen Wasserstoffbinnenmarktes, in dem sowohl erneuerbarer als auch klimaschonender Wasserstoff aus Erdgas seinen Platz hat.
Die vollständige INCENTIVE-Analyse sowie weitere Informationen zu den Ergebnissen stehen zum Download bereit.
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