Wintershall Dea und NWO konkretisieren Pläne zur Wasserstoffherstellung in Wilhelmshaven

Wilhelmshaven / Kassel
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Wintershall Dea NWO Kooperation
Wintershall Dea NWO Kooperation
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Antje Schünemann / Wintershall Dea
  • Wintershall Dea und Nord-West Oelleitung unterzeichnen Absichtserklärung für Wasserstoff-Produktionsanlage BlueHyNow auf NWO-Gelände
  • Bestehende Infrastruktur soll auf Wasserstoff-Tauglichkeit umgerüstet werden: Pipeline-Netz der NWO soll Wintershall Deas Wasserstoff zu Industriekunden transportieren

Wintershall Dea und die Nord-West Oelleitung (NWO) kooperieren künftig beim Projekt BlueHyNow von Wintershall Dea. Die Anlage zur Produktion von großen Mengen kohlenstoffarmen Wasserstoff aus norwegischem Erdgas in Wilhelmshaven wird von Wintershall Dea geplant, dem größten unabhängigen Gas- und Ölproduzenten Europas.  BlueHyNow ist Teil des Energy-Hubs, der derzeit in Wilhelmshaven entsteht. NWO verfügt über eine teilweise ungenutzte Pipeline-Infrastruktur in der Region, Expertise im Bereich Rohstofftransport und -lagerung sowie über ein Unternehmensgelände am Tiefwasserhafen in Wilhelmshaven. Die beiden Unternehmen unterzeichneten am 2. August 2022 eine Absichtserklärung und prüfen mit einer Machbarkeitsstudie bis Ende des Jahres die Errichtung der Produktionsanlage für kohlenstoffarmen Wasserstoff auf dem Gelände der NWO in Wilhelmshaven.

„Damit wir auch in Zukunft die Energiesicherheit in Deutschland garantieren können und die Energiewende voranbringen, brauchen wir neben Wasserstoff aus Erneuerbaren auch Wasserstoff aus Erdgas“, sagt Hugo Dijkgraaf, Vorstandsmitglied und Chief Technology Officer (CTO) bei Wintershall Dea: „Am Standort Wilhelmshaven ergänzen sich NWO und Wintershall Dea perfekt. Entlang der Wertschöpfungskette, von der Produktion über den Transport des Wasserstoffs bis zu den Verbrauchern, wollen wir künftig als Partner an einem Strang ziehen und den Aufbau des dringend benötigten Wasserstoff-Netzes beschleunigen.“ Erst kürzlich kündigte Winterhall Dea sein zukünftiges Engagement unter anderem im Bereich Wasserstoff an.

Der produzierte Wasserstoff kann per Pipeline an Industriekunden geliefert werden, die ihn als dekarbonisierten Energieträger oder als Rohstoff nutzen und auf diesem Weg ihre CO2-Emissionen reduzieren.

„Gleichzeitig leisten wir gemeinsam mit Wintershall Dea hierdurch unseren Beitrag zur Energiewende, werden Teil des neuen Energy-Hubs in Wilhelmshaven und bleiben auch weiterhin ein verlässlicher und relevanter Partner im Bereich der Versorgungssicherheit“, ergänzt Dr. Jörg Niegsch, Geschäftsführer der NWO.

Wasserstoff gilt als entscheidender Baustein für eine klimaneutrale Energieversorgung. Aber Deutschland droht hier eine erhebliche Kapazitätslücke. Laut aktuellen Prognosen steigt der Wasserstoffbedarf von heute 55 TWh pro Jahr bereits bis 2030 auf 90 – 110 TWh jährlich an. Die derzeitigen Pläne im Koalitionsvertrag der Bundesregierung konzentrieren sich auf Wasserstoff auf Basis von Strom aus erneuerbaren Energien und bringen zusätzlich nur rund 28 TWh pro Jahr. Hier setzt Wintershall Dea an und will mit BlueHyNow mit einer jährlichen Kapazität von 5,6 TWh den Aufbau des Wasserstoffmarktes unterstützen. Das bei der Produktion entstehende CO2 wird aufgefangen und anschließend nach Norwegen und Dänemark verschifft. Dort soll das CO2 dauerhaft in tiefen geologischen Gesteinsschichten unter dem Meeresboden eingespeichert werden.

Über Wintershall Dea

Wintershall Dea ist Europas führendes unabhängiges Erdgas- und Erdölunternehmen mit mehr als 120 Jahren Erfahrung als Betriebsführer und Projektpartner entlang der gesamten E&P-Wertschöpfungskette. Das Unternehmen mit deutschen Wurzeln und Sitz in Kassel und Hamburg sucht und fördert in 13 Ländern weltweit Gas und Öl auf effiziente und verantwortungsvolle Weise. Mit Aktivitäten in Europa, Russland, Lateinamerika und der MENA-Region (Middle East & North Africa) verfügt Wintershall Dea über ein weltweites Upstream-Portfolio und ist mit Beteiligungen im Erdgastransport zudem im Midstream-Geschäft aktiv. Mehr in unserem Geschäftsbericht.

Als europäisches Gas- und Ölunternehmen unterstützen wir das Ziel der EU, bis 2050 klimaneutral zu werden. Dafür haben wir uns anspruchsvolle Ziele gesetzt: Bis 2030 wollen wir die Treibhausgasemissionen der Kategorien Scope 1 und 2 in allen unseren eigenoperierten und nicht eigenoperierten Explorations- und Produktionsaktivitäten in Höhe unseres Anteils auf netto null reduzieren. Wintershall Dea will die eigene Methanintensität bis 2025 auf unter 0,1 Prozent senken und weiterhin das routinemäßige Abfackeln von Begleitgas komplett vermeiden. Darüber hinaus planen wir, die Emissionen aus der Nutzung von Kohlenwasserstoffen durch den Einsatz von CCS und kohlenstoffarmen Wasserstofftechnologien zu reduzieren und uns so als Unternehmen weiterzuentwickeln, das 20-30 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr bis 2040 einsparen kann. Mehr hierzu finden Sie in unserem Nachhaltigkeitsbericht.

Wintershall Dea ist 2019 aus der Fusion der Wintershall Holding GmbH und der DEA Deutsche Erdoel AG hervorgegangen. Heute beschäftigt das Unternehmen rund 2.500 Mitarbeitende aus nahezu 60 Nationen.

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