Severneftegazprom entwickelt neue Methode für Turon-Formation
- Patentierte Technologie ermöglicht Erschließung der schwer förderbaren Turon-Vorkommen
- Zwischen 2020 und 2033 sollen über 120 neue Turon-Bohrungen abgeteuft werden, um die Plateauförderung aus der Lagestätte zu verlängern
Severneftegazprom, das Gemeinschaftsunternehmen von Gazprom, Wintershall Dea und OMV, hat eine eigene Methode zur Gasproduktion aus Turon-Formationen entwickelt. Die Technologie ist ein wichtiger Schritt bei der Erschließung der komplexen Turon-Vorkommen des Öl-, Gas- und Kondensatfeldes Juschno-Russkoje in Westsibirien und einer der wichtigsten Meilensteine der Produktionsentwicklung von Wintershall Dea in Russland. Der Innovationscharakter der Methode wurde nun durch das russische Patentamt Rospatent bestätigt, indem es das angemeldete Patent des Unternehmens bewilligte.
„Dieser Erfolg zeugt von der hervorragenden Zusammenarbeit der Projektpartner, deren Erfahrungen und Know-how in der Entwicklung der geologisch anspruchsvollen Turon-Formationen, die in das neue Patent eingeflossen sind. Diese Methode trägt wesentlich zur Produktionseffizienz und der Erweiterung der Förderkapazitäten aus dem Juschno-Russkoje-Feld bei“, sagt Thilo Wieland, Vorstandsmitglied zuständig für Russland bei Wintershall Dea.
Nachdem die Produktion aus den Cenoman-Schichten der Lagerstätte im Jahr 2009 das Plateau erreicht hatte, stellte sich das Gemeinschaftsunternehmen der nächsten Herausforderung: 2011 teufte Severneftegazprom als erstes Unternehmen in Russland Probebohrungen in den schwer zugänglichen Turon-Formationen ab. 2020 wurden die ersten Cluster mit Turon-Bohrungen im Rahmen der vollständigen Feldentwicklung (Full Field Development) in Betrieb genommen.
Aufgrund der Undurchlässigkeit des porösen Sedimentgesteins verlangt die Förderung des Turon-Gases modernste Technik und innovationsgetriebene Denkweise. Die von Severneftegazprom entwickelte Gasfördertechnik bringt verschiedene Methoden und Technologien in einer neuartigen Kombination zusammen. Die Methode besteht darin, dass die Horizontalbohrungen entlang der minimalen Spannung im Gestein ausgerichtet werden. Dadurch bildet sich ein System von parallelen mikroskopischen Brüchen, die sich an den natürlichen Bruchlinien orientieren. Die patentierte Technik ist seit Anfang der Bohrkampagne erfolgreich im Einsatz und hat ihre Effektivität bewiesen. Sie trägt in der Folge dazu bei, dass das Gemeinschaftsunternehmen die Plateauförderung aus dem Juschno-Russkoje-Feld länger aufrechterhalten kann.
Insgesamt sollen zwischen 2020 und 2033 über 120 neue Turon-Bohrungen abgeteuft werden. Mit einer jährlichen Fördermenge von ca. 25 Milliarden Kubikmetern Erdgas leistet das Juschno-Russkoje-Feld als Rohstoffbasis für die Gaslieferungen über die Pipeline Nord Stream nach Europa einen wichtigen Beitrag zur europäischen Versorgungssicherheit.
Über Wintershall Dea
Wintershall Dea ist Europas führendes unabhängiges Erdgas- und Erdölunternehmen mit mehr als 120 Jahren Erfahrung als Betriebsführer und Projektpartner entlang der gesamten E&P-Wertschöpfungskette. Das Unternehmen mit deutschen Wurzeln und Sitz in Kassel und Hamburg sucht und fördert in 13 Ländern weltweit Gas und Öl auf effiziente und verantwortungsvolle Weise. Mit Aktivitäten in Europa, Russland, Lateinamerika und der MENA-Region (Middle East & North Africa) verfügt Wintershall Dea über ein weltweites Upstream-Portfolio und ist mit Beteiligungen im Erdgastransport zudem im Midstream-Geschäft aktiv.
Wintershall Dea ist 2019 aus der Fusion der Wintershall Holding GmbH und der DEA Deutsche Erdoel AG hervorgegangen. Heute beschäftigt das Unternehmen rund 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus über 60 Nationen.