Die deutsche Industrie muss von der CCS-Technologie profitieren können

Berlin
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Wintershall Dea Handelsblatt
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Wintershall Dea
  • Klaus Langemann, SVP Carbon Management und Hydrogen, zum Jahresauftakt: „Wir werden 2023 die Speicherung von CO2 in Europa voranbringen.“
  • Appell an deutschen Gesetzgeber: Rechtliche Hürden in Deutschland zum Kohlendioxid-Transport abbauen
  • Norwegen, Dänemark und Belgien gehen voran

Der Energieverbrauch in Deutschland ist im Jahr 2022 gesunken, trotzdem sind die Emissionen gestiegen. „Damit Deutschland in den kommenden Jahren die gesteckten Klimaziele erreichen kann, brauchen wir eine Vielzahl an Technologien und Lösungen. Ergänzend zum Ausbau der erneuerbaren Energien und dem schnellen Aufbau eines Wasserstoffmarktes, kann insbesondere auch das frühzeitige Auffangen von CO2-Emissionen im Produktionsprozess und die anschließende Speicherung (Carbon Capture and Storage, CCS) einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele bei gleichzeitiger Sicherung von Arbeitsplätzen in energieintensiven Industrien leisten“, sagte Klaus Langemann, SVP Carbon Management und Hydrogen bei Wintershall Dea, heute auf dem Handelsblatt Energiegipfel in Berlin. Nicht vermeidbare Restemissionen in Deutschland belaufen sich aktuell auf deutlich mehr als 40 Millionen Tonnen pro Jahr, insbesondere aus Industrien wie Chemie und Zement sowie aus der Landwirtschaft.

CCS für Deutschland: Den Worten müssen Taten folgen

Die deutsche Politik hat das Potenzial von CCS mittlerweile erkannt. Das Bundeswirtschafts- und Klimaschutzministerium hat erst kürzlich im Evaluierungsbericht zum Kohlendioxid-Speicherungsgesetz darauf hingewiesen, dass die sichere Speicherung von jährlich bis zu 73 Millionen Tonnen CO2 unter dem Meeresboden notwendig sei, um Net Zero bis 2045 zu erreichen. Es bestehen aber derzeit noch rechtliche Hürden, um das Kohlendioxid zu Lagerstätten außerhalb Deutschlands zu transportieren. „Den Worten müssen nun Taten folgen. Deutschland sollte schnellstmöglich den geänderten Artikel 6 des London-Protokolls ratifizieren, um den Transport von CO2 in Nachbarländer zu ermöglichen. Zudem müssen bilaterale Abkommen mit CO2-Empfängerländern abgeschlossen werden“, sagte Klaus Langemann. Dänemark und Belgien haben im Oktober 2022 ein solches Abkommen geschlossen. Diesem Beispiel könnte auch Deutschland folgen, um als Industriestandort wettbewerbsfähig zu bleiben.

Wintershall Dea an CCS-Projekten in Dänemark und Norwegen beteiligt

In Dänemark soll in den nächsten Wochen zum ersten Mal CO2 im Rahmen des Projects Greensand unterirdisch gespeichert werden – ein Meilenstein für die europäische Klimapolitik. Wintershall Dea ist Partner des Projects Greensand, bei dem erstmalig auf dem europäischen Kontinent die gesamte Wertschöpfungskette von CCS über Grenzen hinweg zu einer offshore Speicherlokation umgesetzt wird: CO2 aus Industrieprozessen im belgischen Antwerpen soll nach Dänemark transportiert und ca. 200 Kilometer vor der dänischen Küste unter dem Meeresboden eingelagert werden.

Neben Dänemark verfolgt Wintershall Dea auch CCS-Projekte in Norwegen, wo ebenfalls der Aufbau länderübergreifender CCS-Wertschöpfungsketten im Vordergrund steht. Um diese Projekte auch der deutschen Industrie zugänglich zu machen, plant Wintershall Dea den CO2-Hub CO2nnectNow in Wilhelmshaven zu errichten. Nicht vermeidbares CO2 von deutschen Industriestandorten soll abgeschieden und zum geplanten CO2nnectNow-Hub transportiert werden. Von dort soll das CO2 zunächst per Schiff und später per Pipeline von Deutschlands einzigem Tiefwasserseehafen zu geologischen Formationen in der norwegischen und dänischen Nordsee transportiert werden, wo es dauerhaft und sicher gelagert werden soll.

Über Wintershall Dea

Wintershall Dea ist Europas führendes unabhängiges Erdgas- und Erdölunternehmen mit mehr als 120 Jahren Erfahrung als Betriebsführer und Projektpartner entlang der gesamten E&P-Wertschöpfungskette. Das Unternehmen mit deutschen Wurzeln und Sitz in Kassel und Hamburg sucht und fördert in 12 Ländern weltweit Gas und Öl auf effiziente und verantwortungsvolle Weise. Mit Aktivitäten in Europa, Russland, Lateinamerika und der MENA-Region (Middle East & North Africa) verfügt Wintershall Dea über ein weltweites Upstream-Portfolio und ist mit Beteiligungen im Erdgastransport zudem im Midstream-Geschäft aktiv. Mehr in unserem Geschäftsbericht.

Als europäisches Gas- und Ölunternehmen unterstützen wir das Ziel der EU, bis 2050 klimaneutral zu werden. Dafür haben wir uns anspruchsvolle Ziele gesetzt: Bis 2030 wollen wir die Treibhausgasemissionen der Kategorien Scope 1 und 2 in allen unseren eigenoperierten und nicht eigenoperierten Explorations- und Produktionsaktivitäten in Höhe unseres Anteils auf netto null reduzieren. Wintershall Dea wird die eigene Methanintensität bis 2025 auf unter 0,1 Prozent senken und weiterhin das routinemäßige Abfackeln von Begleitgas komplett vermeiden. Darüber hinaus planen wir, die Emissionen aus der Nutzung von Kohlenwasserstoffen durch den Einsatz von CCS und kohlenstoffarmen Wasserstofftechnologien zu reduzieren und uns so als Unternehmen weiterzuentwickeln, das 20-30 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr bis 2040 einsparen kann. Mehr hierzu finden Sie in unserem Nachhaltigkeitsbericht.

Wintershall Dea ist 2019 aus der Fusion der Wintershall Holding GmbH und der DEA Deutsche Erdoel AG hervorgegangen. Heute beschäftigt das Unternehmen rund 2.500 Mitarbeitende aus nahezu 60 Nationen.

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