Allensbach-Umfrage: Deutsche sorgen sich zunehmend um die Energiesicherheit - Zustimmung für heimische Gasförderung steigt

Allensbach / Kassel / Hamburg
Teilen
Wintershall Dea Allensbachumfrage hero
Wintershall Dea Allensbachumfrage hero
Foto
jaochainoi

Russland hat durch den Angriffskrieg gegen die Ukraine bei den Deutschen massiv an Vertrauen als Energielieferant verloren. Stattdessen setzen die Deutschen auf andere Energiepartner und auf die heimische Produktion von Erdgas, um drohende Versorgungsengpässe zu überwinden. So lauten die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage, die das unabhängige Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag von Wintershall Dea durchgeführt hat.

Durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine und die damit verbundenen EU-Sanktionen gegen den bisher wichtigsten Energiepartner der EU stehen Fragen der Energiesicherheit zurzeit im Zentrum der öffentlichen Debatte. Die repräsentative Umfrage, die Allensbach im April durchgeführt hat, zeigt, wie deutlich sich die Sicht der Deutschen seit Kriegsbeginn geändert hat. Eine Mehrheit von 56 Prozent glaubt nicht, dass die Energieversorgung in Deutschland noch jederzeit gesichert ist. Zum Vergleich: Im Februar 2022 – vor Beginn des Krieges – waren hier noch weniger als die Hälfte der Befragten (43 Prozent) besorgt.

Gefragt, welche Lieferländer für Erdgas verlässlich sind, zeigt sich der massive Reputationsverlust von Russland: Nur noch etwa jede und jeder Zehnte (11 Prozent) hält Russland für einen zuverlässigen Exporteur. Im Februar lag der Wert fast dreimal zu hoch. Dagegen werden Länder wie Kanada und die USA von den Bürgerinnen und Bürgern nun als deutlich zuverlässiger angesehen: mit Vertrauenswerten von 62 bzw. 57 Prozent. Die beste Reputation als Energiepartner genießt weiterhin Norwegen. Hier ist der Anteil derer, die dem Land vertrauen, sogar von 79 Prozent auf 85 Prozent gestiegen.

Ebenso findet die heimische Gasförderung verstärkt Zustimmung bei der breiten Mehrheit der Bevölkerung. Fast Dreiviertel der Deutschen – genau gesagt: 74 Prozent – halten es laut Allensbach heute für wichtig (41 %) oder sogar sehr wichtig (33 %), dass in Deutschland heimisches Gas gefördert wird. Das ist ein Anstieg von sieben Prozentpunkten gegenüber dem Februar 2022.

Das Vertrauen in Russland ist erschüttert – und das wohl auf lange Zeit. Eine klare Mehrheit von 71 Prozent der Deutschen ist überzeugt, dass die Wirtschaftsbeziehungen zu Russland auch nach Kriegsende belastet bleiben werden, so die Allensbach-Umfrage. Nur 13 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass sich die wirtschaftlichen Beziehungen zu Russland nach Kriegsende rasch wieder normalisieren werden.

„Wir teilen die Sicht der Bürgerinnen und Bürger“, erklärt Mario Mehren, Vorstandsvorsitzender von Wintershall Dea, Europas führendem unabhängigem Erdgas- und Erdölunternehmen, das die Umfrage in Auftrag gegeben hat. „Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine ist ein Wendepunkt und bedeutet auch für Wintershall Dea eine Zäsur – mit langfristigen Auswirkungen. Wir haben als Unternehmen direkt nach Kriegsbeginn entschieden, in Russland keine neuen Projekte voranzutreiben.“ Wintershall Dea investiert insbesondere in die Produktion von Gas als sauberem Energieträger. „Europa muss hier die Versorgung sichern, indem klar in die heimische Förderung investiert wird und in die Produktion in wichtigen Partnerländern wie Norwegen.“ Zudem seien Investitionen in Zukunftstechnologien wie klimaschonenden Wasserstoff und die sichere Speicherung von CO2 nötig. „Daran arbeiten wir als Unternehmen“, so Mehren. „Aber ebenso wichtig ist, dass die Politik – in Berlin wie Brüssel – hier nun die Weichen stellt und klar macht: ‚Wir wollen das und wir brauchen das.‘ Damit die Energieversorgung in Deutschland und Europa sicherbleibt.“ Die Speicherung von CO2 sehen auch die Deutschen positiv: 43 Prozent der Befragten bejahen die Frage, ob CCS-Projekte auch in Deutschland vorangetrieben werden sollen.

Pressekontakt

Teilen