Wintershall Dea erhält erste Onshore-CCS-Lizenz in Dänemark
- CO2-Speicherlizenz Greenstore mit einem geschätzten Speicherpotenzial von bis zu 250 Millionen Tonnen CO2 liegt im dänischen Jütland im Norden Dänemarks
- Ideal gelegener Standort, um deutsche Industrieemissionen zu speichern sowie Dekarbonisierung und Erreichung der Klimaziele zu unterstützen
- Dänemark europäischer Vorreiter bei grenzüberschreitenden Onshore-CCS-Projekten
Kassel/Hamburg/Kopenhagen. Das dänische Ministerium für Klima, Energie und Versorgung hat Wintershall Dea die erste Lizenz für sichere unterirdische CO2-Speicherung an Land erteilt. Greenstore liegt in Jütland, etwa 75 Kilometer nördlich von Aarhus. Das geschätzte Speicherpotenzial beläuft sich insgesamt auf bis zu 250 Millionen Tonnen CO2. Damit kann Greenstore einen notwendigen Beitrag zum Erreichen der dänischen und europäischen Klimaziele leisten.
„Wir sind dankbar, dass das dänische Ministerium für Klima, Energie und Versorgung uns die Lizenz für die Onshore-Speicherung erteilt hat. Dänemark schreitet in Europa erneut im CCS-Bereich voran und untermauert seine Stellung als zukünftiges EU-Powerhouse für CO2-Speicherung", sagt Anne-Mette Cheese, Country Lead für Carbon Management in Dänemark.
„Die Lizenz ist ideal gelegen, um industrielles CO2 aus Deutschland zu speichern: Die geografische Nähe zu Norddeutschland macht Greenstore zu einem hervorragenden Speicherort für die CO2-Emissionen der deutschen Industrie und zu einem wichtigen Instrument für die Umsetzung der deutschen Carbon Management Strategie", fügte sie hinzu.
Deutschland und Dänemark verbindet seit Jahrzehnten eine enge Energiepartnerschaft. 2022 haben die Länder in einem gemeinsamen Aktionsplan festgehalten, auch in Zukunft zusammenzuarbeiten, um die Energiewende zu gestalten.
Dänemark ist eines der weltweit führenden Länder bei der Realisierung einer grenzüberschreitenden Infrastruktur zur Speicherung von heimischem und europäischem CO2. Das Land hat sowohl einen geologischen als auch einen geografischen Vorteil und kann eine Schlüsselrolle bei der Vermeidung europäischer CO2-Emissionen übernehmen und gleichzeitig einen neuen grünen Industriezweig aufbauen. Deutschland wird als größter industrieller Emittent die CO2-Mengen bereitstellen, die für einen wirtschaftlichen Markthochlauf benötigt werden.
Wintershall Dea leistet einen wesentlichen Beitrag zu dieser aufstrebenden Industrie: Als aktives Mitglied im Greensand-Projekt in der dänischen Nordsee und im CO2-Hub Greenport Scandinavia in Hirtshals, als Industrieunternehmen mit engen Verbindungen zu deutschen und europäischen Emittenten und als E&P-Unternehmen mit jahrzehntelangen unterirdischen Aktivitäten in der dänischen Nordsee.
„Wintershall Dea hat als engagierter Partner einen wichtigen Beitrag zur Entstehung der CCS-Industrie in Dänemark geleistet. Die Vergabe dieser ersten Onshore-Speicherlizenz zeigt das Vertrauen auf dänischer Seite in unsere Arbeit und bestärkt uns darin, unser Carbon-Management-Portfolio in Dänemark auszubauen, um eine Dekarbonisierungsinfrastruktur zu schaffen, von der allen voran auch Deutschland profitiert", sagte Anne-Mette Cheese.
Wintershall Dea und die Partner Ineos Energy Denmark und Nordsøfonden wollen in den kommenden dreieinhalb Jahren das ambitionierte Arbeitsprogramm zur Erschließung der Lagerstätte umsetzen. Eine erste CO2-Einspeicherung könnte 2029 erfolgen.
Wintershall Dea hat in den vergangenen Jahren ein vielversprechendes Portfolio für Carbon Management aufgebaut. Es umfasst Lizenzen in Dänemark, Norwegen, Großbritannien sowie weitere CO 2-Infrastrukturprojekte in Belgien und Deutschland mit einem gesamten jährlichen Speicherpotenzial von bis zu 17 Millionen Tonnen CO 2 (WD-Anteil) und einer Transportkapazität von über 40 Millionen Tonnen pro Jahr.
Weitere Informationen zu Wintershall Deas Aktivitäten im Bereich Carbon Management und Wasserstoff finden Sie hier.
Über Wintershall Dea
Wintershall Dea ist ein in Europa führendes unabhängiges Erdgas- und Erdölunternehmen mit mehr als 120 Jahren Erfahrung als Betriebsführer und Projektpartner entlang der gesamten E&P-Wertschöpfungskette. Das Unternehmen mit deutschen Wurzeln und Sitz in Kassel und Hamburg sucht und fördert in 11 Ländern weltweit Gas und Öl auf effiziente und verantwortungsvolle Weise. Mit Aktivitäten in Europa, Lateinamerika und der MENA-Region (Middle East & North Africa) verfügt Wintershall Dea über ein weltweites Upstream-Portfolio und ist mit Beteiligungen im Erdgastransport zudem im Midstream-Geschäft aktiv. Und wir entwickeln Lösungen für Kohlenstoffmanagement und kohlenstoffarmen Wasserstoff, um die Klimaziele zu erreichen und die Energieversorgung zu sichern. Mehr in unserem Geschäftsbericht.
Als europäisches Gas- und Ölunternehmen unterstützen wir das Ziel der EU, bis 2050 klimaneutral zu werden. Dafür haben wir uns anspruchsvolle Ziele gesetzt: Bis 2030 wollen wir die Treibhausgasemissionen der Kategorien Scope 1 und 2 in allen unseren eigenoperierten und nicht eigenoperierten Explorations- und Produktionsaktivitäten in Höhe unseres Anteils auf netto null reduzieren. Wintershall Dea wird die eigene Methanintensität bis 2025 auf unter 0,1 Prozent senken. Wir unterstützen die Initiative der Weltbank „Zero Routine Flaring by 2030“, die darauf abzielt, das routinemäßige Abfackeln in eigenoperierten Anlagen bis 2030 zu beenden. Darüber hinaus planen wir, die weltweiten Bemühungen zur Dekarbonisierung zu unterstützen, indem wir ein Carbon Management- und Wasserstoff-Geschäft aufbauen, das 20-30 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr bis 2040 einsparen kann. Mehr hierzu finden Sie in unserem Nachhaltigkeitsbericht.
Wintershall Dea ist 2019 aus der Fusion der Wintershall Holding GmbH und der DEA Deutsche Erdoel AG hervorgegangen. Heute beschäftigt das Unternehmen über 2.000 Mitarbeitende aus nahezu 60 Nationen.
Die Anteilseigner von Wintershall Dea (BASF und LetterOne) und Harbour Energy plc (Harbour) haben im Dezember 2023 eine Vereinbarung zum Zusammenschluss beider Geschäfte unterzeichnet. Danach soll das E&P-Geschäft von Wintershall Dea an Harbour übertragen werden; es umfasst Produktions- und Entwicklungs-Assets sowie Explorationsrechte in Norwegen, Argentinien, Deutschland, Mexiko, Algerien, Libyen (ohne Wintershall AG), Ägypten und Dänemark (ohne Ravn) sowie Lizenzen von Wintershall Dea zur Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid (CCS). Bis zum Abschluss der Transaktion werden Wintershall Dea und Harbour weiterhin als unabhängige Unternehmen geführt. Die Transaktion steht unter anderem unter dem Vorbehalt kartellrechtlicher Genehmigungen und behördlicher Genehmigungen für Auslandsinvestitionen in verschiedenen Ländern. Vorbehaltlich dieser behördlichen Genehmigungen wird ein Closing im vierten Quartal 2024 angestrebt. Mehr dazu in der vollständigen BASF-Mitteilung hier.